Unsere Arbeit mit den Pferden des KIMARA-Hofes:
Die jungen Menschen sollen gerade durch den wertfreien Umgang mit den Pferden u.a. die Fähigkeit erlangen, bzw. ausbauen, für sich, ihre Teammitglieder und für die Tiere Verantwortung zu übernehmen. Berücksichtigt werden bei den folgenden Ausführungen immer das Alter und der jeweilige Entwicklungsstand des Einzelnen.
Wir nutzen im Zusammensein mit den Pferden das Natural Horse-Man-Ship* Konzept was auf dem Kommunikationssystem welches die Pferde untereinander benutzen, basiert. Dabei imitieren wir deren Sprache (Körpersprache), um mit ihnen ins „Gespräch zu kommen“.
* Vor allem geprägt von Pat Parelli und Monty Roberts und anderen, deren Philosophie wir im Umgang mit Pferden teilen und auf deren Grundlage die Arbeit mit unseren Pferden beruht.
Dabei steht das Verhalten des Menschen gegenüber dem Pferd im Vordergrund. Das Pferd kennt seine Sprache, der Mensch muss, um gegenseitiges Vertrauen aufbauen zu können, dessen Sprache erlernen und anwenden. Wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Beziehungsarbeit zwischen Mensch und Pferd sind eine klare, ruhige aber auch konsequente Haltung gegenüber dem Tier.
Da das Pferd mit den Sensoren eines Fluchttieres ausgestattet ist, nimmt es auch die feinsten Nuancen von aggressiven, ungeduldigen, inkonsequenten aber auch ignoranten Verhalten wahr und gibt sofortige Rückmeldung an sein Gegenüber ab.
Erlernte und oft schon verinnerlichte nicht normentsprechende Verhaltensweisen, welche in gleichaltrigen Gruppen von Jugendlichen angewandt werden, um sich bei seinem Gegenüber Respekt zu verschaffen, funktionieren in der Arbeit mit dem Pferd nicht und werden als kontraproduktiv erlebt. Um das Pferd sicher führen und lenken zu können, unabhängig ob vom Boden oder seinem Rücken aus, müssen die Jugendlichen ihre bis dahin angewendeten Strategien neu überdenken und in der Regel ihr bisheriges Verhalten völlig verändern, um zum Ziel zu gelangen. Denn aufgrund der Tatsache, dass unsere Pferde weder auf dem Platz noch im Gelände mit keinerlei Hilfsmitteln wie Trense, Kandare, Sporen oder ähnlichem geritten oder geführt werden, ist zunächst von grundlegender Bedeutung den Umgang mit dem Pferd in seiner Sprache zu erlernen, um eine gemeinsame Kommunikation überhaupt ermöglichen zu können.
Das Erlernen von Geduld und einfühlsamer Ruhe in der Arbeit mit dem Pferd sind oft völlig neue Erfahrungen für die Jugendlichen. Bei anhaltender Motivation und Ausdauer des Einzelnen kann dies eine dauerhafte Auswirkung auf das gesamte Umfeld des Betroffenen mit sich bringen.
Nähere Erläuterungen:
Bewegung ist elementar. Deswegen sind sportliche Aktivitäten für uns als Träger und Einrichtung ein Bedürfnis, welches es zu fördern gilt wie u.a.: Fahrrad fahren, schwimmen, der Besuch im Fitnesscenter und es besteht ebenfalls die Möglichkeit die nahe liegenden Wassersportplätze zu nutzen.
Weiterhin bietet unsere Region abwechslungsreiche Freizeitangebote wie beispielweise in Bad Arolsen die ARO-FIT Fitness-Studios, den Badminton Club, die Musikschule, der Tennisclub und die Minigolf-Anlage sowie der Twistesee mit seinem Strandbad und in näherer Umgebung der Tierpark in Hemfurth, die Sababurg oder im Winter das Skigebiet-Willingen.
Ein weiterer sportlicher Schwerpunkt des Trägers liegt im Bereich des Kickboxens. Dabei geht es um die Veränderung der innerlichen Einstellung. Das Kickboxen selbst, ob in einem vorbereitenden Training oder im Ring, wirkt gerade bei unseren Adressaten bewusstseinsverändernd. Denn hier stellt man sich nicht in erster Linie einem anderen sondern zunächst sich selbst. Es kostet Überwindung sich seiner eigenen Grenzen bewusst zu werden und sich seinen Ängsten, wie etwas noch nicht zu beherrschen, zu stellen. Die Realität, dass es immer einen Besseren geben kann, wird bewusst wahrgenommen und hat nichts mit den bisherigen Erfahrungen verschiedener körperlicher Auseinandersetzungen gleich, welche zumeist eh unfairen Bedingungen ausgesetzt waren.
Gefördert wird hierbei Disziplin und Struktur und setzt einen festen Willen und die intrinsische Motivation voraus, sich wirklichen Herausforderungen auf einer anderen Ebene stellen zu wollen.
Der Träger unterstützt alle Einrichtungen in ihren Entscheidungen, sportliche Angebote und Vereine vor Ort bei Bedarf zu kontaktieren.
Natürlich werden bei allen sportlichen Angeboten die Interessen der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt.